Kununu Bewertung löschen lassen - Tipps vom Rechtsanwalt
Ratgeber: So schützen Sie den guten Ruf Ihres Unternehmens als Arbeitgeber
Die Bewertungskultur für alle denkbaren Waren und Dienstleistungen im Internet ist längst Alltag geworden. Dieser Trend macht auch vor Bewertungen des eigenen Arbeitgebers nicht halt. Längst werden Erfahrungen mit dem eigenen Job öffentlich geteilt. Hierbei handelt es sich um besonders sensible Informationen, schließlich möchte ein Arbeitnehmer, der sich kritisch zu seinem Arbeitgeber äußert, unerkannt bleiben. Jedoch führt gerade diese Anonymität dazu, dass unwahre, beleidigende oder diffamierende Bewertungen und Kommentare auf Bewertungsplattformen wie Kununu erscheinen. Solche falschen Bewertungen sind nicht nur ärgerlich, sondern wirken sich unmittelbar auf die Reputation Ihres Unternehmens und Ihrer Attraktivität als Arbeitgeber aus.
Wir unterstützen und beraten Sie bei der Löschung von Kununu-Bewertungen.
Anwaltliche Leistungen beim Bewertungs-Reputationsmanagement
Unsere Rechtsanwälte und Fachanwälte betreuen Arbeitgeber in allen rechtlichen Fragen rund um das Thema negativer Kununu-Bewertungen:
- Prüfung der Datenerhebung von Kununu
- Prüfung vorhandener Bewertungen auf ihre rechtliche Zulässigkeit
- Löschung rechtswidriger Bewertungen durch Anspruchsdurchsetzung gegenüber dem Bewertenden und Kununu
- Außergerichtliche und gerichtliche Vertretung bei der Löschung und Durchsetzung etwaiger Unterlassungs- und Schadensersatzansprüche
Kontaktieren Sie uns gern für eine unverbindliche Ersteinschätzung der zu löschenden Bewertung direkt telefonisch oder per Email oder nutzen sie unser Kontaktformular.
Kununu - Bewertung des Arbeitgebers durch Ex-Mitarbeiter und Bewerber
Kununu.com wurde von der Social Media Plattform XING ins Leben gerufen und ermöglicht die anonyme Bewertung von Unternehmen in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber. Für Arbeitssuchende und Interessierte ist das Portal inzwischen eine wichtige Entscheidungshilfe einen Job anzunehmen bzw. den Arbeitgeber zu wechseln. Schließlich wird in einem Bewerbungsgespräch zwar ein erster Eindruck vermittelt – die Sichtweise der Angestellten und der (vermeintliche) Blick hinter die Kulissen ist aber oft zumindest genauso interessant und kann einen in einem persönlichen Bewerbungsgespräch gewonnen guten Eindruck wieder zerstören. Hierbei spielt auch der Wandel in der Arbeitswelt eine Rolle: heutige Arbeitnehmer achten vielmehr auf das Arbeitsklima und eine gesunde Work-Life-Balance.
Negative Bewertungen auf Kununu können daher Ihre Attraktivität als Arbeitgeber erheblich beeinflussen. Oft sind es ehemalige Mitarbeiter, die nach einer Kündigung ihren Frust unter dem Schutz der Anonymität in Form von schlechten Bewertungen, Diffamierungen, Beleidigungen oder unwahren Tatsachenbehauptungen ablassen. Unternehmen können so in ein schlechtes Licht gerückt werden.
Meinungsfreiheit als Grundrecht
Grundsätzlich ist jeder Arbeitnehmer frei, seine Meinung zu äußern. Dies betrifft natürlich auch die Internet-Öffentlichkeit und auch die Bewertung des eigenen oder ehemaligen Arbeitsplatzes. Betroffen ist hierbei die Meinungsfreiheit des Einzelnen, welche in Art. 5 Grundgesetz verfassungsrechtlich abgesichert ist. Daher kann nicht jede unliebsame Bewertung gelöscht werden – dies würde einen Eingriff in die Meinungsfreiheit darstellen.
Zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer besteht jedoch ein besonderes Vertrauensverhältnis, dass eine gegenseitige Rücksichtnahmepflicht enthält. Die Möglichkeit von Arbeitnehmern, negative Bewertungen zu veröffentlichen, ist daher eingeschränkt – vor allem dann, wenn die Kritik nicht zuerst intern thematisiert wurde. Diese Rücksichtnahmepflicht geht jedoch nicht soweit, dass dem Arbeitnehmer z.B. im Arbeitsvertrag verboten werden kann, Bewertungen zu veröffentlichen. Dies wäre eine unzulässige Beschränkung der Meinungsfreiheit.
Auch ehemalige Mitarbeiter trifft eine nachvertragliche Rücksichtnahmepflicht, die jedoch weniger weit geht und vor allem das Verbot enthält, vertrauliche Informationen und andere Interna zu veröffentlichen.
Stellt die geäußerte Meinung hingegen eine Schmähkritik, Diffamierung oder Beleidigung dar oder handelt es sich um unwahre Tatsachenbehauptungen, ist die Grenze der Meinungsfreiheit überschritten. Bei der Einschätzung, ob ein Kommentar rechtswidrig ist oder nicht, wird zwischen der Meinungsäußerungsfreiheit des Einzelnen und den Interessen des Unternehmens abgewogen. Schmähkritik, also eine Äußerung die nur auf die Diffamierung einer Person oder eines Unternehmens abzielt, ist ebenso wenig schützenswert wie schlichte Lügen. Eine Abwägung wird daher in einem solchen Fall zu Gunsten des Arbeitgebers ausgehen. Enthält die zu beanstandende Bewertung also falsche Tatsachen oder hat einen diffamierenden Charakter, kann rechtlich dagegen vorgegangen werden. Gleiches gilt für Fake-Bewertungen, also Bewertungen, die gar nicht von (ehemaligen) Mitarbeitern stammen.
Wie funktioniert die Entfernung negativer Kununu-Einträge?
Bei rechtswidrigen Kommentaren und Bewertungen haben Sie Unterlassungs- und ggf. Schadensersatzansprüche gegen den Bewertenden. Denjenigen, der die Bewertung abgegeben hat, zu ermitteln, fällt in der Regel sehr schwer. Aufgrund der Möglichkeit anonymer Bewertungen bleibt nur ein Vorgehen gegen die Bewertungsplattform selbst. Dies ist aber oft auch sinnvoller und zielführender.
Kununu haftet als sog. Störer der Rechtsverletzung ab Kenntnis von der rechtswidrigen Bewertung. Grundlage für ein erfolgreiches Löschungsverfahren ist daher in jedem Fall ein detailliertes und rechtlich einwandfreies Inkenntnissetzen von Kununu. Bereits für diesen Schritt ist die Einholung von professionellem Rechtsrat empfehlenswert, da durch falsche oder ungenaue Schreiben Rechtsschutzmöglichkeiten verloren gehen können. Hat die Plattform Kenntnis erlangt und löscht die rechtswidrige Bewertung trotzdem nicht, kann Kununu kostenpflichtig abgemahnt oder im Wege eines einstweiligen Verfügungsverfahrens in Anspruch genommen werden.
Lässt sich der Bewertende im Einzelfall doch ermitteln, können gegen diesen neben Unterlassungsansprüchen auch eine angemessene finanzielle Entschädigung oder Schadensersatz durchgesetzt werden. Durch unsere Expertise im Arbeitsrecht können wir für Sie darüber hinaus prüfen, ob arbeitsrechtliche Maßnahmen empfehlenswert und erfolgsversprechend sind.
Hier finden Sie allgemeine Informationen zum Thema Reputationsrecht und zum Löschen von Bewertungen auf anderen Bewertungsportalen:
FAQs: Negative Bewertungen auf Kununu
Muss ich schlechte Bewertungen auf Kununu dulden?
Grundsätzlich erlaubt die Meinungsäußerungsfreiheit Online-Rezensionen zu verfassen. Das gilt auch für Arbeitnehmer ihrem Arbeitgeber gegenüber und auch für negative Bewertungen und Kritik. Aufgrund der gegenseitigen Rücksichtnahmepflichten gilt dieses Recht während eines bestehenden Arbeitsverhältnisses mit leichten Einschränkungen. Ex-Mitarbeiter können hingegen weitestgehend frei über ihre Erfahrungen berichten. Negative Rezensionen müssen also grundsätzlich geduldet werden.
Welche Bewertungen kann ich löschen lassen?
Das Recht Bewertungen zu schreiben gilt nicht völlig uneingeschränkt. Nicht zulässig sind beispielsweise falsche Tatsachenbehauptungen, Schmähkritik, Beleidigungen etc. Solche Bewertungen verletzen den Arbeitgeber grundsätzlich in seinem Unternehmenspersönlichkeitsrecht und sind rechtswidrig. In diesen Fällen sind Bewertungsplattformen verpflichtet dem Verstoß nachzugehen und rechtswidrige Bewertungen zu entfernen.
Wie kann ich gegen schlechte Bewertungen auf Kununu vorgehen?
Da die Verfasser von Kununu-Bewertungen immer anonym bleiben, bleibt nur der Weg gegen die Plattform selbst vorzugehen. Rechtswidrige Bewertungen können bei Kununu gemeldet werden. Kununu prüft dann, ob ein Rechtsverstoß vorliegt und deaktiviert die rechtswidrige Bewertung. Hat die Plattform von der rechtswidrigen Bewertung Kenntnis erlangt und löscht diese trotzdem nicht, kann sie kostenpflichtig abgemahnt oder im Wege eines einstweiligen Verfügungsverfahrens in Anspruch genommen werden.
Brauche ich einen Anwalt um Bewertungen auf Kununu löschen zu lassen?
Ein Löschantrag kann grundsätzlich von jedem bei Kununu eingereicht werden. Allerdings ist es für juristische Laien oft nicht leicht zu erkennen, bei welchen Äußerungen es sich um zulässige und geschützte Meinungsäußerungen handelt, und welche Inhalte angreifbar sind. Erfahrene Rechtsanwälte erkennen schnell, wann sich ein Antrag lohnt und was der Plattform gegenüber vorgetragen werden muss.