Generation Erbschaft in Zahlen
Aktuelle Statistiken zum Erben und Vererben
Aktuelle Statistiken zum Erben und Vererben
Ein Beitrag von Ralph Butenberg, Fachanwalt für Erbrecht in Hamburg
Die Deutschen haben in den letzten Jahrzehnten beachtliche Vermögenswerte angehäuft. Große Teile davon wechseln regelmäßig durch Erbschaften und Schenkungen den Eigentümer. Faz.net hat in einem aktuellen Beitrag vom 14. Dezember interessante Statistiken rund um die Themen Erbschaft und Erbschaftsteuer zusammengetragen.
Generationen-Deal in Billionenhöhe
Dem Beitrag liegen unter anderem Daten vom Statistischen Bundesamt, vom Deutschen Institut für Altersvorsorge und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zugrunde.
Schätzungen zufolge werden vom deutschen Gesamtvermögen von ca. 14 Billionen Euro jährlich zwischen 200 und 400 Milliarden Euro vererbt bzw. verschenkt. Die größten Positionen in einer Erbschaft sind Bankkonten, Wertpapierdepots und Immobilien. Natürlich sind dabei die Erbschaften genauso ungleich verteilt wie das Vermögen selbst. Während das ärmste Fünftel der Deutschen durchschnittlich nur 10.000 Euro vererbt, sind es beim reichsten Fünftel stattliche 220.000 Euro. Eine Millionenerbschaft hinterlassen immerhin noch 2 Prozent der Erblasser.
Fast jeder ist mal dran
Erbe wird fast jeder von uns einmal. Nur diejenigen, die enterbt werden und keine etwaigen Pflichtteilsansprüche geltend machen oder bei denen der Nachlass keine Werte oder gar Schulden enthält, können sich gegebenenfalls nie über ein Erbe freuen.
Immerhin 40 Prozent der Erben finden eine Immobilie im Nachlass vor, nur 4 Prozent erben ein Unternehmen bzw. Gesellschaftsanteile.
Umfragen zufolge plant fast ein Viertel der deutschen Erblasser, bereits vor dem Tod im Wege einer Schenkung (vorweggenommene Erbfolge) Vermögen zu übertragen.
Volumen der Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer wächst
Ein wichtiger Grund für diese Schenkungen zu Lebzeiten ist die Vermeidung von Erbschaftssteuer. Schließlich stehen die persönlichen Freibeträge alle 10 Jahre zur Verfügung und können bei guter Planung somit mehrfach in Anspruch genommen werden.
Die Erbschaftsteuer beträgt zwar noch immer weniger als 1 Prozent des gesamten Steueraufkommens, mit ca. 7 Milliarden Euro hat sie aber in den vergangenen Jahren gut zugelegt. Das dürfte aber weniger an den letzten Reformen der Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer liegen als an den enormen Wertsteigerungen auf den Immobilien- und Wertpapiermärkten.