Erbschaften in Deutschland

Erbschaften sind in Deutschland zwar ein viel diskutiertes, aber wenig erforschtes Thema. Eine Ausnahme ist die regelmäßige Studie “Erben und Vererben in Deutschland” des Instituts für Demoskopie Allensbach. Diese wird für die Deutsche Bank erstellt und beruht auf Ergebnissen repräsentativer Befragungen. Vor einigen Wochen erschien die aktuelle Studie für 2024.

Was wird vererbt?

In Deutschland werden nach dieser Studie jährlich Erbschaften in Höhe von ca. 120 Milliarden Euro “steuerlich veranlagt”. Dabei bezieht man sich auf die Statistik der Finanzämter. Leider hat man hier aber einerseits die Schenkungen nicht herausgerechnet und andererseits gibt es keine Daten zu den nicht für die Erbschaftsteuer erfassten Erbschaften innerhalb der Freibeträge. Wirtschaftlich von Bedeutung in deutschen Nachlässen sind vor allem die folgenden Vermögensklassen:

• Geld (73 Prozent)
• Immobilien (54 Prozent)
• Wertpapiere (24 Prozent)
• Unternehmen (4 Prozent)

Gerade Nachlässe mit Immobilien und Unternehmensanteilen stellen die Erben vor einige Herausforderungen - sowohl rechtlich und steuerlich als auch emotional. Geld und Wertpapiere sind dagegen bei der Abwicklung der Erbschaft vergleichsweise einfach zu handhaben. 

Wie sieht der typische Erbe aus?

Jeder dritte Deutsche hat bereits mindestens einmal geerbt. Besonders häufig erben Kinder (71%), Ehepartner (38%) und Enkelkinder (36%). Der typische Erbe ist selbst schon im Rentenalter und ist oft selbständig tätig. Diejenigen, die ein zukünftiges Erbe erwarten, verfügen meist über ein hohes eigenes Einkommen. Aus diesen Erkenntnissen lassen sich durchaus weitere Schlüsse ziehen. So wird zum Beispiel die Annahme bestätigt, dass Erbschaften oft denjenigen in den Schoß fallen, die aufgrund ihres Alters und ihres Einkommens eher nicht darauf angewiesen sind.

Hier geht es zur Studie: Erben und Vererben in Deutschland, Institut für Demoskopie Allensbach, Deutsche Bank