Umsatzsteuer - Steuerbetrug kostet Deutschland Milliarden
EU Kommission fordert Mitgliedstaaten zum Handeln auf.
Die Steuereinnahmen in der Europäischen Union werden spürbar durch nicht erhobene Mehrwertsteuer und Betrug gemindert. Die Europäische Kommission veröffentlichte am 19. September 2013 eine entsprechende in Auftrag gegebene Studie zur sog. Mehrwertsteuerlücke. Allein in Deutschland liegt der Fehlbetrag bei 26,9 Milliarden Euro, in Italien und Frankreich sogar noch deutlich darüber. Unter Verweis auf die Haushalte der EU-Staaten hält die Kommission diesen Zustand für nicht tragbar und fordert Gegenmaßnahmen. Bereits im Jahr 2012 hatte die Kommission einen Mechanismus zur schnellen Reaktion vorgeschlagen, mit dem die Mitglieder bei Verdacht auf Betrug besser reagieren können sollten. Die fehlenden Steuereinnahmen - so die EU-Kommission - seien aber nicht allein auf Steuerhinterziehung zurückzuführen, sondern auch auf Insolvenzen von Unternehmen sowie auf legale Steuervermeidung. Schlüssel sei ein einfaches und zuverlässiges Steuersystem.
Hintergrund
Der Umsatzsteuerbetrug ist in den Medien weniger präsent als die Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Schwarzgeldkonten in der Schweiz. Einschlägig sind hier die sogenannten Karussellgeschäfte mit verschiedenen Waren, bei denen sich Unternehmen die Vorsteuer vom Finanzamt auszahlen lassen, der Verkäufer aber die in Rechnung gestellte Umsatzsteuer nicht zahlt und abtaucht. Meist werden zur Verschleierung im Ausland ansässige Unternehmen dazwischen geschaltet.