Steuerfahndung rüstet auf

100 neue Stellen in Niedersachsen

Veröffentlicht am: 08.11.2013
Von: ROSE & PARTNER Rechtsanwälte Steuerberater
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100 neue Steuerfahnder werden in den nächsten fünf Jahren in Niedersachsen ihren Dienst antreten. Dies berichtet das Hamburger Abendblatt in seiner Ausgabe vom 7. November 2013. Der Personalaufbau sei vom SPD-Minister Peter-Jürgen Schneider bei einem Besuch beim Finanzamt für Fahndung und Strafsachen in Lüneburg an. Ziel der Maßnahme sei dei Stärkung der Bereiche Steuerfahndung und Betriebsprüfung und damit die Sicherung der Steuereinnahmen. Niedersachsen habe bisher ca. 600.000 Euro für den Ankauf sogenannter Steuer-CDs mit Daten potentieller Steuerhinterzieher ausgegeben und dadurch 156 Millionen Euro Mehreinnahmen an Steuern realisiert.


Hintergrund

Der personelle Ausbau der Steuerfahndung wurde bereits im Sommer 2013 angekündigt. Von den mehr als 2.200 Außendienstmitarbeitern der Finanzbehörden in Niedersachsen sind nur ca. 10 Prozent Steuerfahnder, die übrigen Betriebsprüfer. Es ist damit zu rechnen, das künftig insbesondere Personen mit hohem Einkommen verstärkt auf ihre Steuerehrlichkeit geprüft werden. Trotz des Booms an Selbstanzeigen insbesondere von Steuerhinterziehern mit Schwarzgeld in der Schweiz und anderen Steueroasen, dürfte es zahlreiche für die Steuerfahndung relvante Sachverhalte bei vermögenden Unternehmern und Privatpersonen in Deutschland geben. Die Verfolgung von Steuerhinterziehung hat - vor dem Hintergrund der erheblichen Mehreinnahmen durch Fahndung und Selbstanzeigen - nicht nur den Zweck der Herstellung von Steuergerechtigkeit, sondern dient schlichtweg auch der Erhöhung staatlicher Einnahmen. Der Beratungsbedarf im Steuerstrafrecht dürfte bei Rechtsanwälten und Steuerberatern damit weiterhin groß bleiben.