Anwälte fordern Reform des Familienrechts
Abstammungsrecht, Unterhaltsrecht und Kindschaftsrecht im Fokus
Damit das Familienrecht mit den Veränderungen in der Gesellschaft mithält, sind gesetzliche Reformen geboten. Diese werden jetzt vom den Anwälten des DAV eingefordert.
Die Ampel-Koalition hatte sich in Sachen Familienrecht einiges vorgenommen. Da den Worten bisher allerdings wenig Taten folgten, macht nun der Deutsche Anwaltverein (DAV) anlässlich des Deutschen Anwaltstags 2023 Druck.
Abstammungsrecht nicht mehr zeitgemäß?
Das aktuell geltende Abstammungsrecht wird unter anderem von Juristinnenverbänden kritisiert, weil es Frauen und Trans-Menschen diskriminiere. Die gesetzlichen Regelungen rund um die Elternschaft müssten den gesellschaftlichen Realitäten angepasst und die von der Regierung bereits geplante Reform im Abstammungsrecht zeitnah umgesetzt werden.
Sorgenkind Unterhaltsrecht
Die Mitglieder der DAV-Arbeitsgemeinschaft Familienrecht, in der insbesondere erfahrene Fachanwälte für Familienrecht mitwirken, berichten von einer Verunsicherung von Eltern hinsichtlich des Zusammenspiels von Betreuungszeiten beim Umgang und dem Kindesunterhalt. Die Konsequenzen von Regelungen im Umgangsrecht für die Unterhaltspflichten seien von den Betroffenen kaum einschätzbar.
Politik in der Pflicht
Die Anwältinnen und Anwälte für Familienrecht im DAV fordern daher nicht weniger als eine „nachhaltige, durchdachte Familienrechtsreform“. Adressat ihres Appells ist der Bundesjustizminister, der beim Neujahresempfang des DAV noch April 2023 als Zeitraum für die Umsetzung der Reform genannt. Aktuelle Informationen zum Stand der Reform im Familienrecht findet man auf der Internetseite des Bundesministeriums für Justiz.