Konfliktkosten - mehr als Geld
Was rechtliche Auseinandersetzungen tatsächlich kosten
Anwaltshonorare und Gerichtsgebühren - an diese Kosten denkt man zunächst, wenn es um die Bewältigung eines Rechtsstreits geht. Dabei gehören zu den Konfliktkosten in der Regel noch weitere Positionen - diese betreffen vor allem die eigene Lebenszeit und Lebensqualität. Wer einen Konflikt erfolgreich bestehen will, sollte daher unbedingt alle tatsächlichen Kosten im Blick haben.
Unser Team aus Anwälten und Coaches hilft Ihnen, Ihre Konfliktkosten so gering wie möglich zu halten. Alles über unseren Coaching-Ansatz finden Sie hier: Konfliktcoaching
Konfliktkosten im Bewusstsein: Rechtsberatung und Konfliktcoaching als Investition
Konflikte kosten Geld und Mehr
Insam, Achterholt und Reimann haben sich 2009 für die KPMG im Rahmen einer Studie mit Konfliktkosten in Industrieunternehmen auseinandergesetzt - diese Studie und die darin entwickelten Betrachtungsweisen sind jedoch in jedem Kontext von Konflikten hilfreich.
Faustformel Konfliktkosten
Als Faustformel gilt: Die Reduktion von Konfliktkosten ist so lange sinnvoll, bis die Grenzkosten zur Vermeidung von dysfunktionalen Konfliktkosten dem Grenznutzen der verminderten Konfliktkosten entsprechen. (KPMG, 2009)
Anders ausgedrückt: Es macht so lange Sinn in die Rechtsberatung, Konfliktcoaching und Konfliktmanagement zu investieren, bis es teurer ist als die Kosten, die durch den Konflikt entstehen.
Was so logisch scheint, wird in der Praxis jedoch nicht gelebt. Der Leidensdruck muss erheblich sein, eh die Betroffenen sich Unterstützung suchen.
Identifizierte Konfliktkosten in betrieblichen Konflikten
- Zeit für Gespräche zwischen Führungskräften und Mitarbeitern, Gespräche von Mitarbeiter untereinander, Gespräche mit dem Betriebsrat, bezahlte Freistellung, Abfindungen, Gerichtskosten, Kosten in der Personalabteilung, Recruiting eines Nachfolgers, dessen Einarbeitungszeit.
- Kontraproduktives Verhalten: Unterschlagung oder Zerstörung von Betriebsmitteln, Datendiebstahl oder Zerstörung des Informationsflusses, Arbeitszeitmissbrauch und Manipulation von Arbeitszeit, Spesenbetrug oder Imagescha?digung
- Qualitativ schlechte (Projekt)Arbeit
- Entgangene Aufträge (Umsätze, Gewinne, Deckungsbeiträge)
- Unzufriedene Kunden/ Kundenfluktuation
- Krankheit, Mitarbeiterfluktuation, Arztbesuche, Arbeitsunfähigkeit, Rehabilitationsmaßnahmen, Wiedereingliederungen oder Entgeltfortzahlungen
Sonstige Konfliktkosten
Die Studie im Industriekontext nennt einige Kostenpunkte nicht, die vor allem bei Erbstreitigkeiten, Gesellschafterstreitigkeiten und Trennungen in der Praxis noch mehr zum Tragen kommen. In der Studie nicht erwähnt: Stress, schlechter Schlaf, verlorene Lebensqualität, gesundheitliche Einschränkung, die nicht zu Arbeitsausfällen führen, Belastung von Beziehungen mit Freunden, dem Partner, der Familie, nicht freiwerdendes kreatives Potenzial, Kosten für nötige Erholung nach langen streitigen Auseinandersetzungen, also Urlaub und Urlaubszeit. Auf der anderen Seite die fehlenden Erfolgserlebnisse, gut mit den Konflikten umgegangen zu sein, persönliche Lernerfahrung und Weiterentwicklung.
Einige dieser Positionen sind schwer monetär zu beziffern. Sie können dennoch grob überschlagen, was es Sie kosten wenn: die Gesellschafterversammlung schlecht läuft, ein wichtiger Mitarbeiter ausscheidet, Sie das Unternehmen in der verfahrenen Situation nicht handlungsfähig bekommen pro Tag, beide Ehegatten bei der Scheidung alle Immobilien und Gesellschaftsanteile jeweils gutachterlich bewerten lassen, die Demotivation, wenn alle Mitarbeiter auf Grund unklarer markenrechtlicher Fragen 1/3 weniger produktiv sind gemessen am entgehenden Umsatz etc.
Gerne überlegen wir auch mit Ihnen gemeinsam, ob sich von der Betrachtung der Konfliktkosten her eine Mandatierung für Sie lohnt!